Dienstag, 23. September 2008

Kobe entdecken

Gestern habe ich die erste Station meiner kleinen Tagesausflüge besucht. Die wunderschöne Stadt Kobe ungefähr eine halbe Stunde Zugfahrt von Osaka entfernt. Nach einem Frühstück im nahegelegenen Kombini, machte ich mich mit der Kanjosen auf zur Osaka Station, um von dort mit der Hanshin-(阪神 - Das Wort setzt sich aus dem zweiten Zeichen von Osaka und dem ersten von Kobe zusammen und bezeichnet das Ballungsgebiet der beiden Städte)-Linie für umgerechnet 2 Euro nach Kobe zu fahren.
Bei Sannomiyaeki stieg ich aus und machte mich zu Fuß auf die Gegend zu erkunden. Schnell fand ich eine weitere Shopping-Arcade (die wohl jede Stadt hat, die was auf sich hält - nicht wahr, Duisburg?) und stellte entgeister folgendes fest:
An einem Montag Morgen, eigentlich schon Mittag, hatten 40% der Läden geschlossen.
Ich weiß nicht, ob das eine Eigenheit der Kober ist (nennt man die Bewohner von Kobe so?), oder ob generell montags nicht so viel los ist, aber es hat mich sehr erstaunt.
Auch fand ich einen kleinen Laden, der "Der kleine Laden" hieß, wie passend. Verkauft wurden dort Bastelutensilien und alle möglicher Kleinkrams, den kein Schwein braucht.

Eine Beobachtung, die ich schon seit längerem mache ist, dass es hier vor Geschäften wimmelt, die so aussehen, als würden sie den ganzen Tag kein einziges Produkt verkaufen, aber wohl schon seit Generationen einen Topplatz in der Shopping-Arcade haben. Auch hier in Osaka in Tamatsukuri gibt es eine derartig kleine Einkaufsmeile, aber der einzige Laden, der immer Kunden hat, ist der Supermarkt. Die anliegenden Zeitschriftenfachhändler, Schuhverkäufer, Blumengeschäfte haben so wenig zu tun, dass sich die Verkäufer den halben Tag im Hinterzimmer aufhalten und fernsehen.
Das nenn ich ein prima Job.

Mein eigentlicher Plan die Moschee in Kobe zu besuchen (die erste Moschee in ganz Japan) scheiterte an der Tatsache, dass ich sie nicht fand. Also entschloss ich mich schnell mich zu Harbour Land zu begeben, welches wiederrum mit Einkaufszentren, Spielhöllen und allem Kram gespickt ist, den man als Kober so braucht. Es gab auch ein Kino, und da ich noch einiges an Zeit hatte, entschied ich mich, mal zu fragen, ob der Film "Wanted" hier in Englisch gespielt wird.
Und dank der fehlenden Synchronisationsstudios war es tatsächlich möglich den Film zu sehen mit japanischen Untertiteln.
Eine Rezession des Films sprengt jetzt den Rahmen, aber ich kann sagen, wäre die Story etwas ausgeklügelter, wäre es ein genialer Film (Ich mein ernsthaft - ein Assassinenclub, der aufgrund einer Webmaschine Leute umbringt? WTF?).

Nachdem ich Harbourland noch ein wenig erkundete, habe ich mich wieder auf den Rückweg gemacht und wollte noch mal Sushi essen.
Da stellte sich mir aber die Globalisierung in den Weg. Denn was gibt es für ein besseres Beispiel der Globalisierung, als dass man in Japan eher einen McDonald's findet, als Sushirestaurants?
Dementsprechend habe ich mir ein Megamac Menü geholt und genauso "fast" wie ich es bekommen habe, wollte es wieder heraus. Eine Unverträglichkeit gegen ungesundes Essen, dass es so weit kommen musste.

Nun geht es nach Nara, östlich von Osaka.
Nara ist eine ziemlich kleine Stadt, aber wird als Geburtsort der klassischen japanischen Kultur betitelt.
Dementsprechend werde ich wohl viele Fotos machen.

Keine Kommentare: