Mittwoch, 24. September 2008

On my way to Nara downtown!

Zweites Ziel meiner Tagesausflüge war die kleine, beschauliche Stadt Nara, die heutzutage vielleicht ziemlich unbedeutend, für Japans Kultur aber mit am prägensten war. So ist es der erste permanente Sitz des Tenno gewesen, zumindest für geschlagene 84 Jahre, bis man sich doch entschloss nach Kyoto zu gehen. Warum? Wahrscheinlich weil die Leute wussten, dass Nara total langweilig ist.

Von Tamatsukuri fuhr ich mit der Kanjosen nach Tsuruhashieki, sage und schreibe eine (in Zahlen: 1) Station, um von dort mit der Kintetsusen nach Nara zu fahren, was ein paar mehr Stationen waren.
Das ganze kostete 480 Yen und ich verstehe immer noch nicht, warum alle sagen Japan sei teuer. Die Preise für die öffentlichen Verkehrsmitteln sind, sofern man nicht gerade Shinkansen fährt, ein Witz. Fahrt mal für 3 Euro von Duisburg nach Oberhausen, da kommt man nicht weit mit.
Ich schweife ab. Dort angekommen schnappte ich mir im erstbesten Informationscenter eine Karte der Stadt und stellte fest, alles interessante liegt im Osten (was man von Deutschland nicht gerade behaupten kann). So sehen es zumindest auch die Designer der Karte, und zeigen den Bahnhof und den Osten der Stadt: ein Berghang, verhangen mit alten Tempel- und Schreinanlagen.
Zu Fuß erreichte man in Windeseile Kofukuji, begegnete im neben gelegenen Park einer Meute von Hirschen und binnen weniger Minuten erreichte man den Daibutsu im Todaiji.
Dies war mit Abstand das beeindruckendste Bauwerk, was ich hier in Japan gesehen habe, was wohl daher kommen mag, dass es das größte Holzgebäude der Welt ist.
Der Eintritt kostete hier läppische 500 Yen, und innen drin konnte man so viele Fotos machen, wie man wollte - was ich natürlich auch gemacht habe.
Nach dem verlassen des Tempels konnte man sich eine Münze prägen lassen mit seinem Namen und dem aktuellen Datum und einzig und allein, weil ich ein Tourist bin, habe ich das gemacht.
Manchmal ekelt man sich vor sich selber.

Danach ging es daran die Gegend zu erkunden, fernab der Touristenmassen. Leider erwischte ich einen nationalen Feiertag für meinen kleinen Ausflug (offizieller Herbstbeginn, glaube ich) und es gab genug Leute, die die Rehe mit Reiscrackern fütterten.
Über einen Wanderweg erreichte ich die höher gelegenen Ebenen mit noch mehr Tempeln und klassischen Souvenirständen, stellte aber fest, dass die Möglichkeiten zum Darmentleeren nicht unbedingt mehr wurden. Also mit schnellem Fuß zurück in die Stadt und das Kulturmuseums Nara aufgesucht. Aufgesucht! Nicht besucht. Denn der Eintritt von 1200 Yen ließ meine ohnehin eher mindere Begeisterung dieser Einrichtung, nicht unbedingt in Höhenflüge versetzen.
Als ich mich daran machte ein weiteres Mal ein Sushi-Restaurant zu suchen, denn ich frühstückte nicht an jenem Tag, erlebte ich das selbe, wie in Kobe - denn ich fand keins.
Also wieder zurück nach Osaka gefahren, denn für mich war alles erledigt.
In Osaka habe ich in Tsuruhashi auch nach einem gesucht, fand allerdings auch hier keins, darum ging ich zu Fuß zurück nach Tamatsukuri, wo der Tag für mich endete.

Von meiner Gastfamilie erfuhr ich, dass es in Tsuruhashi eine Menge Restaurants gibt, allerdings sind die meisten so gut versteckt, dass man sie für keine Restaurants sondern Wohnhäuser hält.
Gerade in Japan, wo Neonanzeige über Neonanzeige hängt, gibt es Restaurants, die man nicht als solche erkennt. Das ist auf gewisse Weise auch auffällig.
Sie schlugen mir vor am Freitag Abend mit ir Sushi essen zu gehen. Da bin ich ja mal gespannt.

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